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Ein Mitglied von Zeitpolster nützt die Nachbarschaftshilfe mit Gartenarbeit

Alles was Sie über Nachbarschaftshilfe wissen sollten


Frau H. benötigt Hilfe bei den Einkäufen. Sie schützt sich und bleibt zuhause. Sie bereitet eine Liste der Besorgungen vor, richtet eine Einkaufstasche her und steckt das Geld für den Einkauf in ein Kuvert. Ihr Helfender Herr N. übernimmt diese Einkaufstasche mit Einkaufszettel und Kuvert kontaktlos mit der nötigen Distanz. Nach erledigten Besorgungen stellt er alles wieder in den Flur. Frau H. kontrolliert den Einkauf und das Wechselgeld im Kuvert. Mit ausreichendem Abstand plaudern beide noch ein paar Minuten. Herr N. legt die Stundendokumentation auf den Tisch, entfernt sich wieder ein paar Schritte, damit Frau H. unterschreiben kann. Die Freundlichkeit ersetzt den Händedruck, der Abstand wird gewahrt.

So funktioniert Betreuung in Zeiten von Corona. Schön daran ist, dass es funktioniert und dass wir weiterhin Menschen mit Betreuungsbedarf unterstützen können. Wie geht es Ihnen mit dieser Situation? Mit diesem Beitrag möchten wir Ihnen einen Einblick in gelebte Nachbarschaftshilfe geben und aufzeigen, was es dabei zu beachten gibt.

Wir klären die wichtigsten Fragen rund um Nachbarschaftshilfe für Sie auf:

  • Was verstehen wir unter gelebter Nachbarschaftshilfe?
  • Ist Nachbarschaftshilfe Schwarzarbeit?
  • Welche Vor- und Nachteile hat die Nachbarschaftshilfe?

Was verstehen wir eigentlich unter gelebter Nachbarschaftshilfe?

Was in früheren Zeiten als selbstverständlich angesehen wurde, nämlich sich gegenseitig zu helfen, hat heute etwas an Bedeutung verloren. Gründe dafür sind der demografische Wandel und die Veränderungen am Arbeitsmarkt sowie die damit verbundenen veränderten Lebensgewohnheiten. Gelebte Nachbarschaftshilfe bedeutet Menschen aus dem direkten Umfeld zu unterstützen und dabei auf ein Entgelt in Form von Bezahlung zu verzichten. Es geht dabei darum, sich gegenseitig rasch und unkompliziert dort zu helfen, wo es nötig ist und dafür ebenfalls Hilfe zu bekommen. Auf diese Weise werden individuelle oder auch gemeinschaftliche Bedürfnisse gemeinsam bewältigt und in Notlagen und Krisen ausgeholfen. Gelebte Nachbarschaftshilfe ist ein wertvolles Instrument sozialer Gemeinschaften!

Kurz nachgefragt: Ist Nachbarschaftshilfe Schwarzarbeit?

Es gibt weltweit viele unterschiedliche Formen der Nachbarschaftshilfe. Entweder wird die Hilfe informell strukturiert oder formell über Kommunen, Kirchen oder Vereine – wie zum Beispiel bei Zeitpolster. Grundsätzlich ist hier auf jeden Fall nicht von Schwarzarbeit die Rede. Die freiwilligen Helfenden bringen sich entweder ehrenamtlich ein oder in Form eines Tausches, wobei bei Zeitpolster Zeiteinheiten für die erbrachte Leistung gutgeschrieben werden. Bei Zeitpolster gibt es dazu eine einfache und klare Regelung: Wer anderen hilft spart dabei Stunden für seine eigene Betreuung für später an. Wer neu dazu kommt und noch keine Zeit angespart hat, entlohnt die Stunde mit 8 Euro, diese sind für das Notfallkonto und die Verwaltung des Netzwerks bestimmt. Da bei diesem Modell nicht gleichzeitig betreut und konsumiert wird, fallen keine Steuern an. Es ist daher offiziell und legal geregelt.

Welche Nachteile hat die Nachbarschaftshilfe?

Nachteile entstehen dann, wenn die Nachbarschaftshilfe nicht geregelt abläuft. Diese können zum einen Probleme in der Qualität der Betreuung bedeuten oder sich in der Zuverlässigkeit und Sorgfalt der freiwilligen Helfenden zeigen. Auch ist es mitunter fraglich, ob die richtigen Menschen zueinander finden, wenn es keine gezielte Koordination für die Betreuungsarbeit gibt. Es könnte auch ein gewisses Risiko mit sich bringen, wenn z.B. die helfende Person zu wenig Sorgfalt bietet oder unzuverlässig handelt. Es ist daher sehr wichtig, dass auch freiwilliges Engagement professionell organisiert ist und gut begleitet wird. Auf diese Weise kann gelebte Nachbarschaftshilfe als wertvolle Ergänzung zu den bereits bestehenden Betreuungseinrichtungen dienen und dort ansetzen, wo es wirklich Sinn macht. Daher stellt das Team von Zeitpolster genau dafür den professionellen Rahmen zur Verfügung: die Plattform für das Netzwerk und Schulungen für alle Teams und Freiwilligen.

10 gute Gründe für gelebte Nachbarschaftshilfe

Sowohl in Österreich als auch in Deutschland gibt es hilfreiche und gute Portale mit dem Ziel die Nachbarschaften zu verbinden. Die Plattformen Frag nebenan und Nebenan bieten wertvolle Tipps und Anregungen wie Nachbarschaft gut gelingen kann. Auch der Fond gesundes Österreich fördert Projekte in diesem Zusammenhang. Details dazu werden unter Gesunde Nachbarschaft veröffentlicht. Die behördenübergreifende Verwaltungsplattform oesterreich.gv.at stellt zudem ein eigenes Formular zur Verfügung. Mit diesem können alle Menschen, die gerne Nachbarschaftshilfe leisten möchten, ihr näheres Umfeld darüber informieren. Ist vielleicht auch für Sie jetzt der richtige Zeitpunkt, um selbst aktiv zu werden? Wir leben in sozialen Zusammenhängen: Bringen wir uns ein, helfen wir anderen und tun wir Gutes.

In der folgenden Auflistung zeigen wir Ihnen ein paar gute Gründe, warum es sich lohnt, sich persönlich zu engagieren:

  • Gegenseitige Hilfe verbindet Menschen aller Altersgruppen
    „Ich habe eine Tochter gewonnen,“ berichtet eine ältere alleinstehende Dame über die freundschaftliche Beziehung zu ihrer Helfende und erzählt von ihrer Einsamkeit davor. Wie oft reden wir mit unseren Nachbarn? Wieviel wissen wir tatsächlich über sie, über ihre Sorgen und Ängste, über ihr bisheriges Leben? Wäre es nicht interessant, einen persönlichen Einblick zu bekommen und neue Freundschaften aufzubauen?
  • Es ist erwiesen: Helfen tut gut und macht glücklich
    Wie auch der ORF in einem eigenen Beitrag berichtet, belegen diverse Studien und Forschungen, dass es uns guttut, wenn wir helfen, wenn wir Freude bereiten und Probleme lindern. Wer von uns ist nicht auch gerne mal Held:in? Wir haben alle schon Situationen erlebt, in denen wir vielleicht ganz unverhofft jemandem einen großen Dienst erweisen konnten. Wie fühlten wir uns dabei? Glücklich?
  • Wenn ich Hilfe leiste, so bekomme auch ich Hilfe, wenn ich sie brauche
    Hilfe geben – Hilfe nehmen, ein großes und wichtiges Thema, das uns über unser gesamtes Leben lang begleitet. Ist es nicht umso schöner, wenn wir für unsere Leistungen auf dieselbe Art und Weise entlohnt werden? Fühlt es sich für uns besser an, kein Geld, sondern ebenfalls Hilfe zu bekommen – dann, wenn wir sie brauchen?
  • Die gegenseitige Wertschätzung in der Gesellschaft wird gefördert
    Umso mehr wir uns in der Gesellschaft, in der wir leben, hilfreich einbringen, desto mehr Anerkennung erfahren wir auch von ihr. Die gegenseitige Wertschätzung wächst und wir entwickeln Empathie und ein Gefühl des Zusammenhalts.
  • Der persönliche Austausch bringt neue Sichtweisen und Impulse
    Junge Menschen lernen von Älteren durch Zuhören. Älteren Menschen tut es gut aus ihrem Leben und den damit verbundenen Erfahrungen zu berichten. Jüngere Menschen haben oft ungeklärte Fragen, auf die sie durch den persönlichen Austausch Antworten oder neue Impulse erhalten. Ältere Menschen fühlen sich durch Zuhören verstanden und akzeptiert. Jüngere Menschen können helfen, dass sich ältere in der „neuen Welt“ besser zurechtfinden.
  • Trägt zu einem besseren gegenseitigen Verständnis der Generationen bei
    Es ist mitunter sehr hilfreich die Perspektive zu wechseln und ein neues Verständnis zu entwickeln. So lassen sich Generation gut miteinander verbinden.
  • Hilfe lässt sich einfach, schnell und unkompliziert umsetzen
    Wie schön ist es zu wissen, einen lieben hilfsbereiten Menschen in der Nachbarschaft zu haben. Einfach anrufen und persönlich um Hilfe anfragen und diese unkompliziert und rasch bekommen. Viele Probleme können leicht bereits im Keim erstickt werden, wenn sie nur schnell genug behandelt werden.
  • Ältere Menschen können länger in ihrer eigenen Wohnung bleiben
    Man sagt doch: „Ein alter Baum soll nicht versetzt werden“. Das trifft auf ältere Menschen zu – eigentlich auf uns alle. Niemand verlässt gern seine eigenen vier Wände, schon gar nicht für immer. Wie schön ist es nun, wenn wir einen kleinen Teil dazu beitragen dürfen, um dies zu verhindern? Vielleicht sind wir später auch einmal froh, so lange wie möglich daheim bleiben zu dürfen und dabei gut betreut zu sein.
  • Ich bin ein wertvoller Bestandteil einer sozialen Gemeinschaft
    Der Mensch ist ein soziales Wesen. Unser eigenes Wertempfinden steigt enorm, wenn wir es schaffen, einen kostbaren Beitrag für das große Ganze beizutragen. Das verbindet uns.
  • Wir alle können helfen
    Um anderen Menschen zu helfen, bedarf es keiner großen Ausbildung. Alles was dazu benötigt wird, ist etwas übrige Zeit und die Bereitschaft Gutes zu tun – gepaart mit einer guten Portion Lebenserfahrung und die Freude daran neue Menschen kennen zu lernen. Haben auch Sie schon einmal darüber nachgedacht anderen Gutes zu tun oder bereits schon ihre positiven Erfahrungen gesammelt?


Bei Zeitpolster dient Ihr freiwilliges Engagement gleichzeitig Ihrer eigenen Altersvorsorge

Helfen ist schön! Und noch schöner ist es vielleicht, wenn wir dafür doch auch etwas erhalten. Da wir in einer Leistungsgesellschaft groß geworden sind, spielt die Frage nach Entlohnung nach wie vor eine gewisse Rolle für uns. Das Zeitpolster Modell erfüllt beide Komponenten. Wir bringen uns sozial ein, indem wir Betreuung leisten, während wir im Austausch dafür unsere geleisteten Stunden für später gutgeschrieben bekommen. So sorgen wir für unser eigene Zukunft vor und tun Gutes. Es handelt sich dabei um einfache Betreuungsarbeiten. Jede helfende Person kann sich ganz nach eigenem Können und zeitlichen Möglichkeiten einbringen. Alles was Sie dazu brauchen ist ein wenig Lebenserfahrung und eine gesunde Portion Freude daran, anderen zu helfen.

Besonders nachgefragt wird die Hilfe für diese Tätigkeiten:

  • Fahrdienste und Begleitung: Begleitung zu Arztterminen, auf den Friedhof oder gemeinsame Behördengänge, erledigen des Einkaufs oder gemeinsames Einkaufen
  • Administrative Hilfe: Unterstützung beim allgemeinen Brief- und Schriftverkehr, Hilfestellung bei der Ausfüllung von Formularen, Hilfe im Umgang mit dem PC
  • Hilfe bei der Hausarbeit: Bügeln, Waschen, das Beziehen von Betten, Müllentsorgung, gemeinsames Kochen/Essen
  • Freizeitaktivitäten: Ausflüge in die Natur, gemeinsames Spielen, Vorlesen oder Kaffee trinken, Besuch kultureller Veranstaltungen
  • Handwerkliche Hilfe: Kleine Gartenarbeiten, Schneeschaufeln, kleinere Reparaturen im Haus, Austausch von Glühbirnen 
  • Freiräume für pflegende Angehörige schaffen: Einen Nachmittag die Anwesenheit abdecken, einfach zuhören und regelmäßige Besuche abstatten 
  • Kinderbetreuung: Kinder abholen und mit diesen spielen, im Krankheitsfall eines Kindes die Eltern unterstützen. Einfach da sein und mithelfen.


Nachbarschaftshilfe nochmals kurz zusammengefasst

Wie Sie sehen können, ist es gar nicht mal so schwierig anderen zu helfen. Wir alle haben wertvolle Fähigkeiten, um uns in der Gesellschaft, in der wir leben, hilfreich einzubringen. Dies alles auf legalem Weg und auf unterschiedlichste Weise. Die Voraussetzungen, dass gelebte Nachbarschaftshilfe gelingen kann, liegen in der guten Organisation. Die Betreuung durch freiwillige Helfende sollte professionell organisiert und gut begleitet sein. Den Rahmen dafür bieten Organisationen wie Zeitpolster und viele andere artverwandte Einrichtungen in unserer direkten Umgebung. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die richtigen Personen zueinander finden. Zudem werden wertvolle Freiräume für pflegende Angehörige geschaffen. Besonders schön an gelebter Nachbarschaftshilfe ist die gegenseitige Wertschätzung durch den Austausch von Alt und Jung und dass ältere Menschen mit etwas Hilfe länger zu Hause leben können. Wir wissen, dass das Helfen glücklich macht und uns auf neue Gedanken bringt. Freundschaften entstehen.

In der Freiwilligenarbeit gibt es verschiedene Varianten der Entlohnung. Sei es durch ein Ansparen und dem späteren Einlösen von Betreuungsstunden oder durch das gegenseitige Helfen je nach Können.

Wir von Zeitpolster setzen auf ein bargeldloses „Zahlungssystem“. Unsere Betreuer:innen sorgen durch ihre Arbeit für später vor. Jede geleistete und angesparte Stunde kann 1 zu 1 bei eigenem Bedarf eingelöst werden. Denn im Gegensatz zu Bargeld gibt es für Zeit keine Inflation. Eine Stunde wird immer eine Stunde bleiben.

Denken auch Sie darüber nach? Ist es an der Zeit für die eigene Zukunft vorzusorgen? Möchten auch Sie sich sinnvoll einbringen, einen wertvollen Beitrag leisten und gleichzeitig für später vorsorgen? Dann informieren Sie sich gerne direkt online oder kontaktieren Sie uns jederzeit persönlich. Wir würden uns sehr freuen. Helfen auch Sie mit, die Einsamkeit älterer und alleinstehender Menschen zu vertreiben. Haben Sie Interesse daran Ihre eigene Zeitpolster-Gruppe in Ihrer Umgebung zu gründen? Wir unterstützen Sie gern dabei!

„Die Zeit ist reif für Zeitpolster und gelebte Nachbarschaftshilfe. Unsere Gesellschaft braucht dringend zusätzliche Alternativen in der Betreuung. Es soll jedem Menschen möglich sein, die für ihn nötige Betreuung rasch und kostengünstig zu bekommen.“


Informieren Sie sich über die FAQ – ganz am Ende der Seiten für HELFEN UND VORSORGEN sowie BETREUUNG SUCHEN.
Hier haben wir alle wichtigen Fragen + Antworten für Sie zusammengefasst.