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Corona App ja, nein, vielleicht?

Die Stopp Corona App ist nicht gerade beliebt, aber viel in den Medien. Warum ich diese dennoch auf mein Smartphone geladen habe, hat schon zu manchen interessanten Debatten geführt. Deshalb teile ich die Gründe für meine Entscheidung öffentlich in diesem Blog.

Das Rote Kreuz hat sich in Österreich sehr früh an eine technische Lösung zur Eindämmung des Virus in Form der App gemacht. Schnell waren Kritiker zur Stelle. Der veranschlagte Betrag sei zu groß, die Software sei nicht Open Source und damit nicht für jeden nachvollziehbar. Die Sicherheit der Daten wurde hinterfragt, etc. Kurz gesagt, die kritische Betrachtung nahm viel Platz ein. Trotz der großen gemeinsamen Bemühungen im März zeigte sich die österreichische Seele von ihrer typischen Seite. Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Roten Kreuze war ob der Debatte nicht zu beneiden. Als aus den politischen Reihen dann der Zwang zur Verwendung der App kommuniziert wurde, hat dies die App endgültig ins Problemeck bugsiert. Hätte die App so viel positive Aufmerksamkeit erhalten, wäre sie längst an jedem Smartphone installiert. Dass jedes Land eine eigene App umsetzen wollte und es z.B. keine gemeinsame Vorgangsweise in Europa gab, war der gesamten Debatte auch nicht gerade zuträglich.

Die Mängel sind längt ausgeräumt, die App sehr funktionell und dennoch gehen die Downloadzahlen nicht in die Höhe. Das kann auch daran liegen, dass die Ausbreitung des Covid-Virus bei uns sehr eingedämmt ist, die Fallzahlen folglich sehr gering sind. Warum also diese App nutzen? Wird diese Ihren Sinn stiften, wenn nur wenige diese verwenden? Wie verhalte ich mich wirklich, wenn eine Meldung eintrudelt, dass ich mit einer infizierten Person Kontakt hatten?

Ich habe mir die App trotz alledem in der neuesten Version heruntergeladen. Technisch ist diese einwandfrei, der Datenschutz vollständig gegeben und Arbeit macht die App auch keine. Schaden richtet diese sicher keinen an. Was also, wenn ich per App eine Warnung erhalte, dass ich z.B. bei meinen vielen Zugfahrten mit Personen in Kontakt war, die ihre Erkrankung bekannt geben? Ganz genau kann ich das noch nicht festlegen. Und genau da liegt die Unsicherheit der App.

Ich werde in einem solchen Fall meine betagte Mutter dann wohl nicht besuchen und deutlicher auf Distanz zu anderen gehen. Aber mich eher nicht in komplette Quarantäne begeben. Abwägen in den einzelnen Situationen werde ich aber sicherlich bewusster. Die App kann mich erinnern, mir die Verantwortung aber nicht abnehmen. Genieße den Sommer und bleibe gesund.