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Exkursion nach St.Gallen

Am 14. Mai haben sich Vertreter von Zeitpolster und Interessierte das Zeitvorsorgemodell der Stadt St.Gallen angesehen. Auf Anregung des Dornbirner Teams machten sich 18 Vertreter:innen der Vorarlberger Zeitpolsterteams und Interessierte aus Gemeinden auf den Weg, das Modell Zeitvorsorge in St.Gallen kennen zu lernen. Claudia Kraus, die Geschäftsführerin der Stiftung Zeitvorsorge gab Einblick in die Erfahrungen von Zeitvorsorge St. Gallen. Trotz der gravierenden Unterschiede in den Rahmenbedingungen waren sehr viele Anregungen für den Ausbau von Zeitpolster in Vorarlberg dabei. Nach fünf Jahren Aufbau- und Entwicklungsarbeit hat die Stadt St. Gallen Zeitvorsorge in den Regelbetrieb übernommen. Freiwillige können nun in allen beteiligten Organisationen wählen, ob sie ihre Zeit weiterhin ehrenamtlich einbringen oder eine Zeitgutschrift dafür annehmen. 2018 wurden 10.000 Betreuungsstunden mit Zeitgutschrift erbracht, etwa 40 Prozent der Zeitvorsorgenden waren zuvor nicht freiwillig aktiv.

Sehr berührend erzählte eine helfende Frau über ihre Erfahrungen von inzwischen drei Betreuungsaufträgen.Bei einem längerfristigen Einsatz hat sie im Laufe der Zeit viele verschiedene Rollen eingenommen. Angefangen mit einfachen Hilfstätigkeiten (Knöpfe annähen) über administrative Hilfen, hat sie eine andere Frau bei der Wohnungsauflösung und beim Einzug in ein Pflegeheim begleitet. Dort wird diese Frau noch immer von der Zeitvorsorgenden betreut. Dabei achtet die Helfende auf die nötige Distanz und reflektiert ihre Rolle in den unterschiedlichen Phasen der Begleitung.
Die Erzählungen aus St. Gallen haben deutlich gemacht, wie wichtig ein gutes Matching ist. Die helfende Person und die zu betreuende Person müssen gut zueinander passen, denn oft geht es um den Aufbau längerfristiger Beziehungen. Aber auch kurzfristige Einsätze sind gefragt, zum Beispiel wenn ein Garten auf Vordermann gebracht oder Essen zugestellt werden soll.