Wie verhalte ich mich, wenn ich mich einsam fühle?
Nehmen Sie auch bei sich selbst gelegentlich Verhaltensmuster wahr, die auf Einsamkeit hindeuten könnten?
Achten Sie einmal ganz bewusst auf Ihr eigenes Verhalten in der Interaktion mit anderen Menschen – auch in der Betreuung!
Oft äußert sich Einsamkeit nicht immer direkt für einen selbst wahrnehmbar. Negative Empfindungen, die andere als Einsamkeit benennen würden, nehmen Sie vielleicht eher als grundlose Traurigkeit oder Verstimmung wahr. Auch Misstrauen oder Ablehnung anderen – vor allem (noch) fremden oder unbekannten Personen – gegenüber können mit darunterliegenden Gefühlen der Einsamkeit verbunden sein.
Beobachtung und Reflexion des eigenen Verhaltens kann uns auf verborgene Einsamkeit aufmerksam machen. Sowohl bei anderen Menschen als auch bei uns selbst!
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So wie Einsamkeit unser Verhalten beeinflussen kann, so kann die Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten auch eine Veränderung der eigenen Gefühlswelt anstoßen und Einsamkeit bewältigbar machen.
Reflexionsfrage
So können Sie Schritt für Schritt auf Ihr Verhalten achten und vielleicht zugrundeliegende Einsamkeit erkennen:
Stellen Sie sich eine Begegnung vor, in der Sie Schritt für Schritt auf jemanden zugehen.
Nutzen Sie dabei auch einen Spiegel, um sich zu beobachten, wenn Sie wollen.
- Wie ist meine Körperhaltung und mein Auftreten anderen gegenüber?
- Wie gehe ich auf andere zu? Winke ich Menschen zur Begrüßung? Gebe ich lieber die Hand oder umarme ich gerne andere?
- Wie wirkt mein Gesichtsausdruck auf mich? Wie könnte er auf andere wirken?
- Wie spreche ich mit andern? Habe ich etwas zu erzählen? Lasse ich andere zu Wort kommen?
- Worüber spreche ich mit anderen? Welche Themen beschäftigen mich? Habe ich die Themen aus Gesprächen mit anderen?
- Was mache ich gerne mit anderen? Welche Interessen oder Hobbys teile ich mit anderen Menschen?
- Welche Gefühle kann ich bei mir wahrnehmen, wenn ich an mein Verhalten in Begegnung mit anderen denke?
Was kann ich tun, wenn ich mich einsam fühle?
Nur Mut! Trauen Sie sich, aus der Einsamkeit auszubrechen – auch wenn das nicht immer so leicht ist und in einem Schritt gelingt.
Gerade in der Betreuung andere ist besonders wichtig dabei: Sorgen Sie für sich, um gut für andere sorgen zu können.
Fazit
Eigenes Verhalten reflektieren, zugrundeliegende Gefühle erkennen und aktiv werden!
Diese Faustregel ist eine sehr vereinfachte Handlungsanleitung, um vom Bewusstwerden von Einsamkeit schnell ins Tun zu kommen. Je nach Situation kann der eine oder andere Schritt dabei schwerer oder leichter fallen, schneller oder langsamer gelingen.
Die meisten Menschen, die von ihrer individuellen Bewältigung von Einsamkeitserfahrungen berichten, betonen die Notwendigkeit, selbst ins Tun zu kommen und aktiv zu werden.
Zusammengefasst: Unser Verhalten in Interaktion miteinander kann nicht nur ein Sensor für versteckte Einsamkeit sein, sondern auch ein Schlüssel zu ihrer Überwindung.
Ein paar einfache – wenn auch nicht immer leichtfallende – Verhaltensmöglichkeiten gegen Einsamkeit: